“Herbst ist, wenn die Bäume mit Konfetti werfen!”
Endlich ist sie da, die bunte Zeit des Jahres!
Vielerorts genießen wieder unsere Sennenhunde ausgedehnte Spaziergänge und freuen sich auf kuschelige Abende zu Hause. Manchmal zeigt sich der Herbst jedoch von seiner ungemütlichen Seite. Nebel zieht auf. Die Tage werden kürzer. Regen und Wind ziehen über das ganze Land.
Es ist wieder Nasse-Füße-Zeit und wir sehen schmutzige Pfoten sowie nasses Fell oft öfter, als uns lieb ist.
In diesem Artikel möchten wir gerne ein paar Inputs für die Herbstzeit geben.
Hundebekleidung – Braucht mein Hund so etwas?
Unsere Sennenhunde regulieren den Temperaturausgleich grundsätzlich mit Hilfe ihres Fells. Gesunde Hunde mit normalem Haarkleid, die die Möglichkeit haben sich ausreichend zu bewegen, brauchen im Normalfall keinen Schutz. Aus diesem Grund ist es auch sehr wichtig den Hund in den Sommermonaten nicht zu scheren und dem Fell diese Funktion zu nehmen.
Welpen und ältere Hunde brauchen jedoch eventuell mehr Schutz, denn auch unsere Vierbeiner können sich verkühlen. Unsere kleineren Sennenhundrassen sind der Bodenkälte auch deutlich mehr ausgesetzt und es kann ihnen dementsprechend schneller kalt werden.
An dieser Stelle möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass der Kälteschutz dem Hund sowie dem Nutzen angepasst werden sollte und nicht nur ein Accessoires für den Hund darstellen sollte. Achten Sie darauf, dass der Hundemantel passt und Ihrem Hund auch genügend Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Gelenksprobleme
So schön die kunterbunte Zeit für unsere Hunde ist, die sinkenden Temperaturen stellen unsere Senioren oft vor gesundheitliche Herausforderungen. Gerade Arthrose-Beschwerden können sich zu dieser Zeit im Jahr verschlimmern.
Unsere grauen Nasen bewegen sich steifer und das Aufstehen wird plötzlich mühsam.
Wir empfehlen Ihnen gegebenenfalls eine Abklärung mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin wenn sie einen älteren Hund zu Hause haben. Hier erhalten Sie eine kompetente Beratung über diverse Unterstützungsmöglichkeiten.
Wohnbereich und Auto sauber halten
Nasse-Pfotenzeit ist für die meisten Hunde kein Problem. Ganz im Gegenteil, manchmal macht es den Anschein, dass unsere Vierbeiner darum wetteifern, wer die schmutzigsten Füße bzw. das schmutzigste Fell mit nach Hause bringt.
Für uns Menschen, vor allem diejenigen, die in einem Mehrhundehaushalt leben, ist dies mitunter eine sehr anstrengend Zeit. Kaum hat man den Schmutz der Spaziergehrunde beseitig, wollen die Hunde wieder in den Garten und am Weg zurück beginnt der Putzspaß wieder von vorne. Schmutzfangmatten vor der Türe können hier Abhilfe schaffen. Die Matte saugt hier bereits die erste Feuchtigkeit auf, gegebenenfalls kann man seinem Hund auch lernen hier zu verweilen, bis das Fell abgetrocknet ist.
Auch im Auto empfiehlt es sich saugfähige Matten oder Decken in den Boxen zu wenden. Gerade bei längeren Aufenthalten im Auto, kann der Hund auf diese Weise viel schneller trocknen. Sollten Sie ein Handtuch mit im Auto haben, könnten Sie den Hund gegebenenfalls gleich nach der gemeinsamen Zeit im Freien abrubbeln und so bereits den meisten Schmutz entfernen.
Straßenverkehr
„Sichtbarkeit kann Leben retten!“
Die Tage werden kürzer und die schwarze Luft kommt im Herbst schneller als vielen von uns lieb ist. Damit bleiben Spaziergänge im Dunkeln oft nicht aus. Hinzukommt noch wechselhaftes Wetter und häufiger Nebel. Daher empfehlen wir Ihnen im Straßenverkehr besonders aufmerksam zu sein.
Auch ein angeleinter Hund könnte aufgrund von schlechten Sichtverhältnissen von Autofahrern oder Radfahrern übersehen werden.
Mit Hilfe von reflektierenden Geschirren oder Leinen sowie Leuchthalsbändern können Sie sicherstellen, dass Ihr Hund frühzeitig erkannt wird.
Achtung, vermehrter Wildwechsel!
Da es durch frühere Dämmerung zu mehr Wildwechsel kommt, ist es nun besondere Vorsicht im Wald und auf den Feldern geboten. Wildtiere haben ihr eignes Zeitgefühl und sind demnach deutlich häufiger in unseren Spaziergangzeiten zu sehen.
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig auf gesetzliche Bestimmungen in Ihrer Heimatgemeinde hinzuweisen. Es gibt genaue Vorschriften, ob es erlaubt ist Ihren Hund frei laufen zu lassen oder ob er an einer kurzen bzw. langen Leine zu führen ist.
Grundsätzlich sollten Sie jedoch bedenken, dass es verheerende Folgen haben kann, auch wenn er sch“nur für kurze Zeit“ nicht in Ihrem Einflussbereich befindet und im Wald verschwindet.
Vergiftungsgefahr durch Waldfrüchte und Pilze
Unsere Sennehunde sind oftmals als richtige Staubsauger unterwegs. Egal ob Tannenzapfen, Kastanien sonstige Waldfrüchte. Alle möglichen Fundstücke werden nicht nur eingehend unter die Lupe genommen, sondern am liebsten gleich geschluckt. Hier empfehlen wir jedoch äußerste Vorsicht!
Größere Mengen können gefährlich werden, da sie nicht nur zu Verdauungsproblemen, sondern auch zu Vergiftungen führen können. Weiter kann es zu Verletzungen des Maul, der Speiseröhre sowie des Darm (bishin zum Darmverschluss) kommen, wenn ein herbstliches Waldleckerli plötzlich im Verdauungstrakt stecken bleibt. Achten sie auch darauf, dass Ihr Hund weder Pilze noch Waldfrüchte frisst.
Häufige Symptome einer Vergiftung sind:
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Vermehrter Speichelfluss
- Neurologische Auffälligkeiten (unter anderem Zittern oder Krämpfe)
Suchen Sie umgehend einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf, wenn sie Symptome bemerken und teilen Sie nach Möglichkeit mit, was Ihr Hund zu sich genommen hat, damit Ihr Hund richtig behandelt werden kann.
Fellpflege im Herbst
Unsere Sennenhunde wechseln zweimal jährlich ihr Fell. Nun wechselt ihr vierbeiniges Familienmitglied von Sommer- auf Winterfell. Das Fell wird dichter und länger, um die Kälte perfekt isolieren zu können. Dadurch haart Ihr Hund nun auch wieder besonders fleißig.
Es ist während des Fellwechsels sehr wichtig Ihren Hund regelmäßig zu bürsten um loses Fell und abgestorbene Hautzellen auszukämmen. Das Hautfett bildet einen Schutzfilm um die empfindliche Haut vor Kälte und Nässe zu schützen. Auch unsere kurzhaarigen Sennenhunde freuen sich in dieser Zeit des Jahres über die Fellpflege.
Pfoten nicht vergessen!
Die Pfoten unserer Sennehunde sind das ganze Jahr über stark beansprucht. Deswegen ist es sehr wichtig sie regelmäßig auf Fremdkörper oder Verletzungen zu untersuchen. Zwischen den Ballen können sich kleine Fremdkörper festsetzen und für den Hund sehr unangenehm werden.
Da es nun täglich kälter wird, kommt mancherorts bereits im Herbst Streusalz zum Einsatz. Zusätzlich kann der Wechsel zwischen nass-kalter Witterung und trockener Heizungsluft zu rissigen Pfotenballen führen.
Wir empfehlen daher die Pfoten Ihres Sennenhundes im Auge zu behalten. Gegebenenfalls kann das Fell zwischen den Ballen vorsichtig gekürzt und Pfoten nach dem Spaziergang ausgewaschen werden.
Quelle: Zeitschrift Unser Hund September 2022