Der Zecke auf der Spur
Leider kennen wir sie alle: Die Zecke…
Mittlerweile sind ca. 850 Zeckenarten bekannt, die unseren Hunden das Leben sehr schwer machen können. Als blutsaugender Parasit ist die Zecke Überträger zahlreicher schwerwiegender Erkrankungen.
Daher ist es essenziell wichtig, dass Sie Ihren Hund vorbeugend gegen Zecken schützen!
Was ist eine Zecke?
Eine Zecke ist ein blutsaugendes Parasiteninsekt, das zur Ordnung der Spinnentiere gehört. Sie ernährt sich von Blut verschiedener Wirte wie Säugetieren, Vögeln und Reptilien. Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen, indem sie infizierte Tiere beißen und die Erreger dann auf den nächsten Wirt übertragen. Es ist wichtig, Zeckenbisse zu vermeiden! Nach einem Aufenthalt in zeckenreichen Gebieten sollten auch Sie den Körper gründlich auf Zecken abzusuchen, da sie auch für den Menschen gesundheitliche Risiken bergen können.
Babesiose
Babesien sind Einzeller, die weltweit vorkommen. Sie befallen die roten Blutkörperchen des Hundes und zerstören diese.
Bereits 4 – 7 Tage nach der Infektion kann man erste Symptome beobachten. Erkrankte Hunde leiden an Appetitlosigkeit, haben Fieber, wirken apathisch und schwach.
Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen bekommt der Hund auffallend blasse Schleimhäute und es kann zu Nierenversagen kommen. Daher erkennt man bei erkrankten Hunden auch in einigen Fällen roten bis braunen Urin. In einigen Fällen konnten auch neurologische Symptome festgestellt werden. Unbehandelt führt die Krankheit in vielen Fällen zum Tod. Daher ist es dringend erforderlich, dass die Diagnose und die Therapie so rasch wie möglich eingeleitet werden.
FSME (Früh-Sommer Mennige-Enzephalitis)
FSME ist eine durch Viren ausgelöste Erkrankung des Zentralnervensystems.
Erkrankte Hunde leiden an Fieber und verweigern die Futteraufnahme. Es kommt zu neurologischen Symptomen, wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen der Extremitäten, Epilepsie oder Gangstörungen. Betroffene Hunde zeigen sich wesensverändert. Sie verhalten sich sehr untypisch, sind teilweise aggressiv, schreckhaft, übererregt oder apathisch.
Eine wirksame Therapie von FSME gibt es noch nicht!
Borreliose
Erreger der Borreliose sind Bakterien.
Die Inkubationszeit von Borreliose ist mit bis zu 5 Monaten recht lange. Erkrankte Hunde haben Schwellungen der Gelenke, Fieber sowie Lahmheit durch Gelenkentzündungen in den Extremitäten. Als Reaktion des Immunsystems kann es zu einer Nierenentzündung kommen. Die Diagnose erweist sich als oftmals schwierig und aufwendig.
Aufgrund der Impfung sowie der sehr hohen Durchseuchungsrate ist die einmalige Durchführung einer Antikörper Bestimmung nicht zielführend für die Diagnosenstellung.
Die Behandlung schwierig, da sich Krankheitserreger in verschiedenen Körperzellen verstecken und jederzeit einen weiteren Krankheitsschub auslösen können. Grundsätzlich werden, die über mindestens vier Wochen, Antibiotika eingesetzt.
Zusätzlich werden Medikamente zur Linderung der Symptome verabreicht. Dazu gehören unter anderem auch schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente.
Anaplasmose
Anaplasmen sind Bakterien, die die weißen Blutkörperchen befallen.
Nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen bekommt ein erkrankter Hund sehr hohes Fieber. Weitere Symptome sind Durchfall, Erbrechen, Lymphkontenschwellungen, Appetitlosigkeit, Apathie, Zahnfleischbluten und Blutarmut.
Zur Behandlung erhält ein erkrankter Hund ein spezielles Antibiotikum.
Ehrlichiose
Früher als Erkrankung in tropischen Gebieten beheimatet, wird Ehrlichiose auch in West- und Mitteleuropa immer häufiger diagnostiziert.
Es handelt sich dabei um einen Blutparasiten, der in weißen Blutkörperchen unter anderen im Knochenmark anzutreffen ist. Der Inkubationszeitraum kann zwischen 8 und 20 Tagen liegen. Betroffene Hunde sind am Beginn der Erkrankung zunächst appetitlos und verlieren Gewicht. Sie leiden an Fieber und sind lethargisch.
Oft kann es vorkommen, dass Hunde erst Monate später, in der chronischen Phase beim Tierarzt vorstellig werden. Die Hunde leiden in diesem Stadium, aufgrund der verminderten Anzahl an Blutplättchen, an einer ungenügenden Immunabwehr. Erkrankte Hunde leiden zusätzlich zu den Symptomen der Anfangsphase unter anderen an Blutarmut, Nasenbluten, Augenblutungen und Lahmheiten.
Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika kann Symptome verbessern, jedoch kann die Erkrankung immer wieder auftreten. Unbehandelt führt die Erkrankung häufig zum Tod.
Wie kann ich Zecken vorbeugen?
Wir empfehlen, je nach Region, einen ganzjährigen Zeckenschutz.
Bei Ihrem Tierarzt können Sie sich über die richtige Wahl des Präparates zur Zeckenprophylaxe beraten lassen.
Mein Hund hat eine Zecke! Was nun?
Zecken sollten umgehend nach ihrer Entdeckung entfernt werden.
Greifen Sie die Zecke mit einem entsprechenden Werkzeug möglichst direkt an der Haut.
Achten Sie dabei, die Zecke nicht zu weit oben zu greifen, denn dabei können die Mundwerkzeuge steckenbleiben oder der Körper gequetscht werden.
Ziehen Sie die Zecke langsam und gleichmäßig von der Haut weg (je nach Werkzeug mit oder ohne Drehbewegung).