Allgemeine Grundregeln

Während der heißen Zeit im Jahr erfreuen sich viele Vierbeiner an einem kühlen Bad im Wasser. Neben der Möglichkeit zur Abkühlung ist das Schwimmen auch ein Training für die Muskulatur.

Für einen gelungenen Badespaß empfehlen wir jedoch einige Dinge zu beachten.

  • Körperliche Gesundheit ist Voraussetzung!

    Bei Infektionen mit Fieber, Hauterkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen oder Epilepsie-Anfällen sollte man auf den Badespaß verzichten.

  • Beachten Sie Hinweisschilder am Badeplatz!

    Informieren Sie sich, ob Hunde erlaubt sind und ob eine Leinen- bzw. Maulkorbpflicht gilt. Nicht überall sind das Mitnehmen und der Freilauf der Hunde erlaubt.

  • Nehmen Sie Rücksicht auf andere Menschen!

    Für ein harmonisches Miteinander sind alle mit verantwortlich, auch wir Hundebesitzerin und Hundesitzer.

  • Wählen Sie einen guten Badeplatz!

    Vor allem bei jungen Hunden empfehlen wir einen Platz, an dem der mitunter noch sehr ungestüme aufgeregte Vierbeiner, an dem sich weniger Leute aufhalten.

    Hat Ihr Hund Schwierigkeiten mit anderen Hunden, empfehlen wir Ihnen einen Platz außerhalb des größten Getümmels.

  • Lassen Sie Ihren Hund nie mit überfülltem Magen schwimmen!

    Diese Baderegel kennen wir bereits aus unserer Kindheit. Auch der Hund benötigt nach dem Essen die Energie zur Verdauung im Magen-Darm-Trakt. Beachtet man dies nicht, kann es sehr unangenehm für Ihren Vierbeiner werden. Der gesamte Mageninhalt wird, durch den Druck des Wassers, nach oben gedrückt und drückt von unten gegen das Herz. Auf diese Weise kann dem Hund schnell die Kraft ausgehen.

  • Abkühlen vor dem Badespaß!

    Ähnlich wie beim Menschen ist es erforderlich, dass der Hund nicht überhitzt von einem Sonnenband ins Wasser springt, da dies zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.

  • Allzu viel ist ungesund!

    Passen Sie die Dauer des Wasseraufenthaltes an das Alter, die Fitness und die Schwimmfähigkeiten Ihres Hundes an.

    Auch eine erfahrene Wasserratte sollte nach 20 Minuten eine Pause im Schatten machen.

  • Lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt schwimmen!

Schwimmwesten

Wir raten aus mehreren Gründen zu dem Einsatz von Schwimmwesten.

Vielen Hunden sind die eigenen körperlichen Grenzen nicht bekannt. Vor allem wenn Spielzeug im Spiel ist, kann es schnell zu Überanstrengung kommen.

Weiter kann die Schwimmweste den Schwimmstil der Hundes verbessern. Die Schwimmweste gibt dem Hund Auftrieb und hält ihn waagerecht im Wasser. Dadurch kann eine Überlastung der Wirbelsäule vermieden werden. Denn viele Hunde neigen ohne Schwimmweste im Wasser dazu den Hals zu überstrecken, während sich ihr Hinterteil tief im Wasser befindet

Selbsternannte Rettungsschwimmer

Einige Hunde rufen sich selbst zum Bademeister aus.

Sie spüren den Impuls ihre schwimmenden Lieblingsmenschen zu retten. Sie werden sehr nervös und schwimmen zu ihren Besitzern. Dabei kann es zu schmerzhaften Verletzungen durch die Krallen des Hundes kommen.

Wir empfehlen Ihrem Hund in Ruhe zu lernen, dass das Wasser keine Gefahr für Sie dazustellt. Bleiben Sie ruhig und loben Sie Ihren Hund wenn er diszipliniert neben Ihnen schwimmt. Auch ein gemeinsames Spiel (zum Beispiel mit einem Apportierdummy) kann sich positiv auswirken um Ihrem Hund zu signalisieren, dass Sie nicht in Gefahr sind.

Salzwasser

Beim Baden im Salzwasser sollte unbedingt verhindert werden, dass Ihr Hund zu große Mengen Salzwasser schluckt. Dies führt langfristig zur Austrocknung des Körpers, Durchfall und Magenkrämpfen führen.

Wir empfehlen Ihrem Hund vor und nach dem Badespaß im Meer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

Weiter sollten Sie Ihren Hund nach  dem Bad gründlich mit Frischwasser abspülen, um Hautirritationen zu vermeiden.

Blaualgen

Blaualgen sind, anders als ihr Name vermuten lässt, Bakterien, welche unter anderem durch Schadstoffe in Gewässer kommen können. Optisch als grüner Teppich breiten sie sich auf der Wasseroberfläche aus. Ein muffiger Geruch und eine bläuliche Färberung auf dem Wasser sind Hinweise auf Blaualgen.

Blaualgen können, im Gegenteil zu den harmlosen Grünalgen, allergische Reaktionen bis blasse Schleimhäute, Muskelstarre, Muskelzittern oder Orientierungslosigkeit auslösen.

Suchen Sie einen Tierarzt auf, wenn Sie bei Ihrem Hund nach einem Bad in einem Gewässer Symptome bemerken.

Wasserintoxikation

Wenn der Hund beim Toben im kühlen Nass übermäßig viel Wasser aufnimmt, kann es zu einer Störung des Elektrolythaushalts kommen. Bei einer Wasserintoxikation verspürt ein Hund einen erheblichen Durst und trinkt auch an Land große Mengen Wasser. Der Körper des Hundes reagiert darauf mit einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion, dem Ausbleiben des Urinabsatzes und Flüssigkeitsansammlungen, was zu Herzrhythmusstörungen sowie Hirn- und Lungenödemen führen kann.

Gefahren in Flüssen

Fließende Gewässer können einige Gefahren bergen, die es abzuschätzen bzw. auszuschließen gilt.

Starke Unterströmungen sind in Flüssen keine Seltenheit. Die Fließgeschwindigkeit ist an der Außenseite einer Flusskurve immer höher als an deren Innenseite. Mit Hilfe einer Schleppleine kann verhindert werden, dass der Hund abtreibt. Achten Sie jedoch darauf, dass diese sich nicht in Wasserpflanzen verfängt. Eine verhedderte Schleppleine oder auch eine Pfote, die sich in einem Halsband verhakt, könne zum Ertrinken des Hundes führen.

Beachten Sie auch, dass Flüsse nicht an allen Stellen die gleiche Wassertemperatur aufweisen.

Quelle: Martina Fischer (Zeitschrift Unser Hund 05/2024)